Der Unternehmer des Jahres 2014 wurde von der Jury des HGV aus zehn Vorschlägen ausgewählt. Der HGV-Vorsitzende Jürgen Baasch betonte, dass jede einzelne vorgeschlagene Unternehmerpersönlichkeit ein würdiger Unternehmer des Jahres gewesen wäre. In geheimer Abstimmung fiel die Wahl auf Thomas Kroll, den Geschäftsführer der Firma DIVIS im Gewerbegebiet Eiderhöhe. DIVIS heißt ist ein außergewöhnliches, europaweit aktives, sehr innovatives und höchst erfolgreiches Unternehmen, das 45 hoch qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt. Diese knobeln an intelligenten Formen der Warenverfolgung und entwickeln Software für Logistikunternehmen. In seiner Laudatio bezeichnete HGV-Vorsitzender Jürgen Baasch den 51jährigen Thomas Kroll als einen Unternehmer, der sich etwas jugendlich-sympathisches bewahrt habe. Kroll, der rasante Hobbys wie Rennradfahren und Kitesurfen betreibt, nennt als sein Haupt-Hobby jedoch die Firma DIVIS. Im Jahre 2002 begründete der technische Kaufmann und Industriefachwirt in der Bordesholmer Bahnhofstraße als Mieter von „Farben Schulz“ DIVIS. 2008 zog das Unternehmen in das Gewerbegebiet Eiderhöhe um, und bereits 2012 war ein zweiter Bauabschnitt nötig. Warum er sein Unternehmen in Bordesholm betreibt? „Ganz einfach, weil ich hier wohne. Und gerne hier wohne,“ sagt Thomas Kroll. Und er erklärt, wie sich vom Standort Bordesholm aus ein europaweit aktives Unternehmen lenken lässt. Die Firma bildet auch aus. Industriekaufleute und im Dualen System Betriebswirte. Thomas Kroll freut sich, dass auch eine seiner beiden Töchter bereits den Weg ins Unternehmen gefunden hat. Er lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Bordesholm. In seiner Dankesrede wies der neue Unternehmer des Jahres darauf hin, dass die Entwicklung seines Unternehmens natürlich nicht das Ergebnis der Arbeit eines einzelnen sei, sondern auf Teamwork und engagierter Mitarbeit aller im Betrieb beruhe. Und auf einer Familie, die ihm den Rücken stärke.

Über 80 Gäste aus der regionalen Wirtschaft, aus Politik, Verwaltung, von der Feuerwehr, aus Schulen, Vereinen und Verbänden konnte Markus Schaly, der Vorstandsvorsitzende der Bordesholmer Sparkasse, in seiner Kundenhalle zum 4. Wirtschaftstag des Handwerks- und Gewerbevereins (HGV) begrüßen. Er betonte in seiner Ansprache die Verbindung der Bordesholmer Sparkasse mit der regionalen Wirtschaft und dem HGV. Amtsdirektor Heinrich Lembrecht bescheinigte der örtlichen Wirtschaft und der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Betrieben eine gute Entwicklung. Er wies unter anderem auf die städtebaulichen Maßnahmen im Ortskern Bordesholms hin und darauf, dass alle Baumaßnahmen in enger Abstimmung mit den von ihnen betroffenen Betrieben durchgeführt würden: „Und das wird auch beim Umbau der Bahnunterführung für Fußgänger und beim Ausbau des Einkaufsbereiches der Bahnhofstraße so bleiben,“ versprach der Amtsdirektor. Lembrecht legte eindrucksvoll dar, aus welchen Gründen der Bordesholmer Raum für die wirtschaftliche Entwicklung zwischen Kiel und Neumünster zentral und zukunftsträchtig ist und erntete viel Zustimmung. Den Gastvortrag hielt Dr. Ralf Stegner, Fraktions- und Landesvorsitzender der SPD und stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei. In zehn Punkten klar strukturiert trug er Schwerpunkte einer „Politik für den Mittelstand in Schleswig-Holstein“ vor. Als eine weit reichende Entscheidung für den Bordesholmer Raum stellte er die Einrichtung der Gymnasialen Oberstufe an der Hans-Brüggemann-Gemeinschaftsschule heraus: „Hier wurde in Bildung, also in Zukunft investiert. Und auch die bislang Kritischen werden schnell erkennen, dass es richtig ist, die Jugendlichen am Ort zu halten, sie ins Gemeinwesen zu integrieren. Denn es sind ja nicht die Schlechtesten, die auf die Gymnasiale Oberstufe gehen.“ Bordesholm, so fasste Stegner seinen halbstündigen Vortrag zusammen, „…bietet deutlich mehr, als andere Gemeinden ähnlicher Größenordnung, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Man spürt, hier ist etwas los.“

Maya Mo, die von ihrem Pianisten Miguel begleitet, die Veranstaltung musikalisch umrahmte, blickte Ralf Stegner nach seinem Vortrag, während sie sich zum Mikrofon begab, an und sagte: „Gut, dass ich nur singe.“Aber wie! Mit kräftiger, abwechslungsreicher und auch leicht hingetupfter Stimme zog sie, von Miguel raumgebend begleitet, das Publikum in ihren Bann.

Mit einem von der Fleischerei Bracker liebevoll bereiteten Imbiss und bei vielen anregenden Gesprächen klang der 4. Bordesholmer Wirtschaftstag aus.

Jürgen Baasch